Invasive urologische Untersuchungen
In der modernen Medizin gibt es nur sehr wenige wirklich schmerzhafte Untersuchungen, da Schmerzen durch Medikamente und kleine Instrumente weitgehend vermieden werden können.
Einige wenige Untersuchungen stehen leider manchmal im Ruf, besonders unangenehm oder schmerzhaft zu sein. Zusätzlich können Schauergeschichten eine effiziente und frühzeitige Erkennung und Heilung mancher Krankheiten verzögern oder verhindern. Nicht selten verzichten Patienten deswegen auf einen notwendigen Arztbesuch. Es gibt Methoden, Schmerzen so weit wie möglich zu vermeiden:
Endoskopie (Blasenspiegelung)
Nach einer Vereisung der Harnröhre mit einem anästhesierenden Gleitgel wird ein dünnes Instrument eingeführt, in dem sich eine Glasfaseroptik zur Betrachtung der Harnröhre und Harnblase befindet. Diese Untersuchung ist zum Ausschluss von Missbildungen, Tumoren, krankhafter Veränderungen und zur Entfernung von Fremdkörpern notwendig. Bei Frauen erfolgt die Untersuchung über ein dünnes Röhrchen, da die weibliche Harnröhre gerade und nur wenige Zentimeter kurz ist. Bei Männern bieten wir die flexible Zystoskopie in bequemer Rückenlage an, da das flexible Endoskop ideal und schmerzlos die natürlichen Engen der Harnröhre überwindet.
Katheterisierung
Nach Vereisung der Harnröhre wird ein dünner Katheter eingeführt. Dieser dient einerseits zur Diagnostik bei bestimmten Blasenerkrankungen, zur Therapie eines Harnverhaltes, andererseits können so hochwirksame Medikamente in die Harnblase eingebracht werden.
Invasive urologische Untersuchungen
Rektale Untersuchung
Mit dem Finger untersucht der Urologe über den After die Prostata, die sich durch die dünne Darmschleimhaut optimal abtasten und beurteilen lässt. Es handelt sich hierbei um eine der wichtigsten Untersuchungen zur Prostatakrebserkennung.
Transrektaler Ultraschall
Mit einer dünnen Ultraschallsonde wird ähnlich wie bei der rektalen Untersuchung die Struktur der Prostata bei krankhaften Veränderungen beurteilt. Außerdem stellt der transrektale Ultraschall eine der exaktesten Methoden zur Größenvermessung der Prostata dar. Eine bei unserem Gerät vorhandene Farbdopplersonographie kann entzündliche tumorsuspekte Areale in der Prostata aufgrund ihrer vermehrten Durchblutung bzw. gesteigerten Gefäßneubildung besser diagnostizieren helfen.
Prostatapunktion
Bei Verdacht auf Prostatakrebs ist es erforderlich, Gewebsproben aus der Prostata zu nehmen. Anhand dieser Proben kann der Histologe in der mikroskopischen feingeweblichen Untersuchung feststellen, ob in der Prostata Tumorzellen vorhanden sind. Diese Methode ermöglicht die Früherkennung von Prostatakrebs sehr oft zu einem Zeitpunkt, an dem dieser noch operativ heilbar ist.
Die Punktion erfolgt ultraschallgezielt über eine fingerdicke Ultraschallsonde mit einer dünnen Nadel über den After durch die Darmschleimhaut, die hier der Prostata unmittelbar anliegt. Eine farbdopplersonographische Einrichtung der Sonde ermöglicht die exakte Ortung tumorsuspekter Areale in der Prostata. Der Eingriff ist fast schmerzfrei, da sich in diesem Bereich der Darmschleimhaut kaum Schmerzfasern befinden.