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Harnwegsinfekt

Endlich Urlaub – plötzlich brennt´s

Gerade in diesen Zeiten arbeitet man lang und entbehrungsreich, um sich den ersehnten Urlaub leisten zu können, stundenlanges Fahren oder Fliegen lässt einen  völlig erschöpft am Ziel ankommen.

Im Schiurlaub möchte man so schnell als möglich auf die Piste; die Sonne und der Drink an der Icebar machen wohlig warm. Man sitzt im Schnee und merkt nicht, wie langsam die Feuchtigkeit in den Schianzug kriecht. Nach Sonnenuntergang erfolgt die Abfahrt in das Tal und der  durch Alkohol und Feuchtigkeit bedingte  Wärmeverlust  lässt einen, durch den Fahrtwind noch verstärkt, als Eisklumpen im Quartier ankommen. Statt Entspannung kommt das unangenehme Gefühl im Unterbauch, der Harndrang, die Krämpfe, das Brennen und nicht selten Blut im Harn. Weit und breit kein Arzt erreichbar. Man nimmt ein heißes Bad, kurzzeitig werden die Beschwerden besser, doch dann wird alles noch viel schlimmer – Fieber kommt hinzu…..

Ein Horrorszenario?

Nein, gerade im Urlaub leiden vor allem Frauen an Harnwegsinfekten, denn Stress, wenig Schlaf, Klimaveränderungen, lange Anreisewege schwächen die Immunabwehr. Eingeschränkte Hygieneverhältnisse verursachen schnell Komplikationen. 

Beim Schifahren sollte man sich nach der sogenannten Zwiebelschalentechnik kleiden. Beim Schwitzen immer eine Schicht ausziehen, nach dem abkühlen wieder ein trockenes Teil anziehen, so vermeidet man das Durchfeuchten der ganzen Bekleidung.

Bei einer längeren Flugreise sollte man sich warm einpacken und reichlich Flüssigkeit zu sich nehmen, denn ziehende Klimaanlagen, Flüssigkeitsmangel und wenig Schlaf schwächen die Immunität.

Nach der Ankunft unbedingt ausruhen! Gerade in warmen Ländern sind die Hygieneverhältnisse von Swimmingpools nicht wirklich überprüfbar, eine Verunreinigung des Wassers mit Fäkalkeimen kann nicht nur Harnwegsinfekte, sondern auch Hautinfektionen und vor allem Durchfallerkrankungen hervorrufen.  Hinterfragen   Sie bei sogenannten Wellnessbereichen immer die Frequenz der Reinigung und verzichten Sie bei schmuddeligen Verhältnissen und Schimmelbildung (egal in welchem Bereich) ganz auf den Besuch. Meiden Sie Whirlpools,  da das warme und mit Sauerstoff angereicherte Wasser eine ideale Brutstätte für gefährliche Keime darstellt, denn alle Bakterien die bei den vor Ihnen Badenden aus dem Genitalbereich herausgespült wurden, treffen nun auf Ihren Intimbereich.  Gerade im Nassbereich sollte sich zwischen Popo und Sitzgelegenheit immer ein Handtuch befinden.

Mit der Entspannung kommt auch wieder das Liebesleben in Gang, auch intensiver Verkehr kann Harnwegsinfekte auslösen. Bei der Intimreinigung sollte der Wasserstahl immer von vorne nach hinten gerichtet sein, damit vermeidet man das Einbringen von Fäkalkeimen in die kurze weibliche Harnröhre und damit in die Harnblase. Nach dem Verkehr sollte unbedingt die Harnblase entleert werden, denn so reinigt man die Harnröhre von eingedrungenen Bakterien.

Einige Tipps im Falle eines Harnwegsinfektes: Bei leichten Beschwerden versuchen Sie den Infekt mit großen Trinkmengen auszuspülen (was leider nur in den seltensten Fällen gelingt). Jagatee und Alkohol sind hierbei die schlechtesten Helfer, da sie den Kreislauf zusätzlich schwächen und die natürliche Immunantwort unterdrücken. Vermeiden sie heiße Sitzbäder, oder Wärmeflaschen, da dies zu einem rascheren Fortschreiten des Infektes in die Blasenwand führt, außerdem können dadurch unangenehme Blutungen aus der Blase entstehen. Meiden Sie scharf gewürzte Speisen Alkohol, da dies die Beschwerden noch verstärkt. Bei Fieber ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Je früher mit der (antibiotischen) Therapie begonnen wird, desto kürzer dauert der Infekt und umso schneller können Sie Ihren Urlaub genießen. Bei Kindern sollte immer sofort der Arzt aufgesucht werden, da die Infekte meist mit hohem Fieber einhergehen und wesentlich dramatischer verlaufen können.